IDENTIFIKATION

Zur Strukturaufklärung wird im bauaufsichtlichen Zulassungsverfahren mittels Infrarotspektroskopie und Thermogravimetrie ein Referenzspektrum des Dämmschichtbildners angefertigt (Fingerprint). Dieses ist beim DIBt hinterlegt und ermöglicht zu jedem beliebigen Zeitpunkt eine Identifkation des applizierten Dämmschichtbildners.

Die Infrarotspektroskopie (IR) benutzt Lichtwellen, um Moleküle auf ihren charakteristischen Eigenfrequenzen zum Schwingen anzuregen. Im IR-Spektrum bilden sich somit Stoffe und Stoffverbindungen ab.

Mittels Thermogravimetrie (TG) sind die chemischen Folgereaktionen des Aufschäumvorgangs als Masseänderung in Abhängigkeit von Temperatur und Zeit darstellbar.

IR-SPEKTROSKOPIE

Es wird eine Materialprobe erhitzt und sowohl der flüchtige Teil (Pyrolyse) als auch der verbleibende Rückstand (TGA) spektroskopiert. Die Rezepturbestandteile werden qualitativ sichtbar.

IR-Spektrum der Pyrolyse

Entsprechend werden die Brenner gesteuert. Die mittlere Temperatur des Prüfofens soll der Gleichung in den Grenzen von +/- 5% folgen.

IR-Spektrum des TGA-RÜckstands

Im Unterschied zur ETK verläuft die Schwelfeuerkurve 20 Minuten lang nur flach und steigt erst ab 326°C steil an.

THERMOGRAVIMETRIE

Eine Materialprobe wird erhitzt und die temperaturabhängige Masseänderung als TGA-Kurve dargestellt.
Markante Änderungen des Kurvenverlaufs deutlich sichtbar zu machen, wird diese differenziert und im gleichen Diagramm als DTG-Kurve dargestellt. Jeder auffällige Masseverlust in der TGA-Kurve erzeugt somit einen Peak in der DTG-Kurve.

Deutlich zu erkennen ist somit die thermochemische Folgereaktion mit charakteristischen Verläufen bei 232°C, 328°C und 456°C.